NEXT GENERATION
JOURNAL

Institut Hyperwerk

FANNY RIGGENBACH UND IHRE KONZEPTE FÜR DIE GASTROSZENE BASEL

Fanny Riggenbach und ihre Konzepte für die Gastroszene Basel

Was inspiriert Dich?
Der Gedanke an unsere Zukunft, ohne dabei die Gegenwart zu vergessen.

Wen bewunderst Du?
Queen Elizabeth.

Warum studierst Du am HyperWerk?
Das Hyperwerk ermutigt den eigenen Alltag neu zu gestalten und Gewohnheiten aufzubrechen und zu hinterfragen. Nach meinem einjährigen Studium an der HTW in Chur im Bereich Multimedia habe ich gemerkt, dass der Lernprozess für mich einfacher ist, wenn ich eine intrinsische Motivation habe und ich es nicht der Vorgaben wegen lerne. Dies erfordert zwar viel Selbstdisziplin aber dafür lernt man genau das, was man will und es sitzt dann auch wirklich.

Warum hast Du Dich für die Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW entschieden?
Ich habe mich vor dem Studium in Chur bereits mit dem Hyperwerk beschäftigt, war mir jedoch noch nicht sicher, ob ich schon genügend Abzweigungen genommen hatte, um zu wissen, was ich will und was nicht. Das Openhouse der HGK FHNW vor vier Jahren hat mich dann in meinem Vorhaben bestätigt, weil ich die damalige Atmosphäre in den verschiedenen Instituten spannend und nicht greifbar fand.

Wenn Du Deine Zeit hier in einem Satz beschreiben würdest, wie würde er lauten?
Wenn du mutig bist, dann nimm dir doch einfach mal drei Jahre Zeit, um deine Welt auf den Kopf zu stellen.

Worum geht es in Deiner Arbeit als Gestalterin?
Um die Gestaltung des Gastgebertums. Die neue Definition der Gastronomie. Darum den Stellenwert von Gastronomen*innen mit Herz aufzuzeigen. Zu zeigen, welche Zusammenhänge zwischen der Entwicklung / Bedürfnissen unserer Gesellschaft und der Entwicklung/ Bedürfnissen der Gastronomen*innen bestehen. Ich möchte aufzeigen, dass es möglich ist, einen Betrieb mit einer sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit zu führen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Damit der berufliche Alltag mit Spass, Leichtigkeit, Leidenschaft gefüllt werden kann.

Wo kann man Dir und Deiner Arbeit begegnen?
Wer Lust hat, kann sich meine Arbeit auf der HGK FHNW Seite ansehen oder mich im Des Arts am Barfüsserplatz besuchen kommen, einen Cocktail oder ein Kaffee trinken und mit mir über die Arbeit als Gastronom*in sprechen. Zusätzlich wird meine Publikation in den folgenden Betrieben zu finden sein:

Jêle Café, an der Müllhauserstrasse
Indigo Elephant, an der Elsässerstrasse
Rhyschänzli Restaurant, an der Lichtstrasse
Zum Bierjohann, an der Elsässerstrasse

Gibt es jemanden oder etwas, der die/das Basel für Dich zu einer besonderen Stadt macht?
Es ist schön zu sehen, wie die Quartiere im Kleinbasel und im St. Johann florieren und die Gastronomie einen grossen Teil dazu beiträgt. Das vermittelt das Gefühl von Ferien in der eigenen Stadt. Einer Stadt, die doch eigentlich so klein ist.

Wie lautet der Titel Deiner Abschlussarbeit?
Authentisch. Ein Ratgeber für Gastronomen*innen mit Herz

Womit beschäftigst Du Dich darin?
Diese Arbeit ist für alle zukünftigen Gastronom*innen, welche ihre Tätigkeit aus Leidenschaft ausüben und mit dem Zeitgeist gehen wollen. Sie soll anregen, sich selbst und seine Arbeitsweise in Frage zu stellen. Sie soll ermutigen, den langjährigen Traum des eigenen Betriebes umzusetzen und aufzeigen, welche Schwerpunkte dabei berücksichtigt werden könnten.

Wir leben in einer Zeit, in der die Gastronomie einen raschen Wandel erlebt. Alte Stammbeizen werden von jungen und trendigen Gastronomiebetreiber*innen abgelöst. Die Kaffeekultur erlebt ein Comeback. Einige Betriebe überleben, andere gehen nach ein paar Jahren Konkurs. Woran liegt das? Was definiert heutzutage einen langfristig erfolgreichen Gastronomiebetrieb? Wie hat sich das Bedürfnis der Gäste verändert und wie das Bedürfnis der Besitzer*innen und der Mitarbeiter*innen? In Interviews mit vier Inhaber*innen aus Gastronomiebetrieben im Quartier St. Johann in Basel habe ich versucht, einen Einblick in ihre Erfolgsrezepte für eine nachhaltige Gastronomie zu bekommen.

Weshalb dieses Thema?
Ich selbst arbeite seit 14 Jahren in der Gastronomie. Fast acht Jahre davon habe ich in der Systemgastronomie gearbeitet, einer Form der Gastronomie, in der wenig Zeit bleibt, sich mit dem Gast auseinander zu setzen. In diesem Projekt versuche ich herauszufinden und aufzuzeigen, was Erfolg in dieser Branche bedeutet. Damit meine ich nicht nur den finanziellen Erfolg eines Betriebes, sondern auch den sozialen. Dieser ist meiner Meinung nach längerfristig von noch grösserer Wichtigkeit, als das schnelle Zufriedenstellen der Kundschaft, der sogenannten “Abfertigung des Hungers.” Ich interessiere mich bei einem Restaurant schon immer dafür, wer das Projekt leitet und was die Motivation und die Absichten dahinter sind. Erkenntnisse und Resultate dieser Arbeit habe ich durch die vier Interviews mit den Inhabern, Recherchen und meinen persönlichen Erfahrungen gewonnen.

Wie geht es für Dich nach diesem Studium weiter?
Im Oktober 2018 beginne ich mit meiner Stelle als Team- und Eventleitung im Des Arts. Ich könnte mir vorstellen, dieses Projekt in einer etwas anderen Form weiter zu entwickeln. Und vielleicht weiterhin Portraits über die Gastronomen und ihre Träume in der Stadt Basel zu machen. Ich werde auf jeden Fall versuchen, in meiner Anstellung diese Werte zu vertreten, welche ich in meiner Arbeit beschrieben habe.

Mit wem würdest Du gerne einmal ein Projekt realisieren?
In den letzten drei Jahren habe ich Food-Performances mit der Gastronautischen Gesellschaft und mit Koral Elci von der Kitchen Guerilla gestaltet. Dadurch bin ich auch auf die Künstlerin Marije Vogelzang gestossen, welche Food-Performances im Grossformat gestaltet. Für sie zu arbeiten fände ich äusserst spannend.

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