Ein Design, das sich der ethnische Vielfallt unserer Welt anpasst. Meine Tagesliege lässt uns einen fremden Brauch erleben und bringt uns eine andere und einfachere Lebensform näher. Ein dynamisches Möbel, mit dem wir unsere Sitzgewohnheiten speziell und eigen gestalten können. Das ästhetische Design ist eine Hommage an die Lockerheit und
die legere Art der orientalischen Kultur.
Die Liege Raha –arabisch für gemütlich-

Der Kamelsattel diente mir als zentrale Inspiration für meine Tagesliege. Nach eigener Beobachtung ist mir aufgefallen, dass Objekte im arabischen Raum oft eine Doppelnutzung oder sogar eine Dreifachnutzung inne haben. Wie bei Mohammed dient der Kamelsattel Tagsüber als träger und Polsterung, auf dem er sitzt und durch die Sinai Wüste reitet. Zum entspannen entfernt er den Sitz vom Kamel und somit dient ihm dieser als Kopfstütze und Armlehne. Um sich in der Nacht vor der Kälte der Wüste zu schützen, entwendet er dem Sattel die zusammengelegte Decke welcher als Polsterung diente und nutzt diese zum zu decken. Das Objekt wird ständig genutzt und somit gewinnt das Objekt an Wichtigkeit und wird dadurch aufgewertet.

Die Schichten des Kamelsattels sind in all meinen analysierten Fällen zusammengetragene Restbestände von ungleichen, weichen Materialien. Diese Individualität habe ich in mein Design eingebaut. Ich möchte die drei Lagen möglichst unterschiedlich gestalten. Die haptischen sowie die optischen Attribute sollten möglichst unterschiedlich sein, jedoch zusammen harmonieren. Sie lassen sich mit geringem Aufwand rollen, anordnen und kombinieren, so dass sich verschiedene Sitz und Liegepositionen ergeben.

Ein weiteres Element des Kamelsattels findet man in der Holzkonstruktion der Liege, welche unter anderem auch zur Erhöhung der Sitzposition dient. Dabei symbolisiert diese Holzkonstruktion die Sicherheit und Bodenständigkeit die im Westen so zentral ist.

Raha ist die Verbindung einer orientalischen, einfachen und unkomplizierten Lebensart mit den ästhetischen Ansprüchen des Okzidents. Eine Verschmelzung von Ost und West.

Monika Aeschbacher
monika.aeschbacher@gmx.ch

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