Hyperwerk / Bachelor

Lea Leuenberger

Unterwegssein

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Zeitwahrnehmungen und der Effekt der Verlangsamung – das Tempo unserer Zeit bringt mich dazu, mich in meiner Wahrnehmung gegen den Takt zu bewegen. Mit voller Aufmerksamkeit die Umgebung aufzunehmen ist mein Interesse; Erleben statt Konsumieren ist mein Anliegen. Es scheint, als seien die tausend Fotos eines Kurzurlaubs nur abgespeichert, um unsere Wahrnehmung auf eine externe Festplatte zu verlagern. Es fehlt die Zeit, die Ereignisse bewusst wahrzunehmen und zu verinnerlichen. Wir erfahren die Reise im Flugzeug nicht; sie ist ein Ankommen, kein Reisen. Solche und andere Prozesse werden zunehmend verkürzt, wenn nicht gar ausgeklammert: easyJet als Instantsuppen-Variante des Unterwegsseins.
Wie möchte ich meine Umgebung wahrnehmen? Mit «müssigem Reisen», flanierendem Gehen; Dingen am Wegesrand; Beobachtungen im Moment; Poesie im Alltag. Mit meinen gestalterischen Arbeiten stelle ich Lösungsansätze dar. Ich versuche, durch analoge Verfahren Prozesse wieder erlebbar zu machen und das Bewusstsein für die Ästhetik des Moments zu schärfen. Ich lasse mich von meiner Intuition leiten – wie bei der analogen Fotografie, die sowohl mein gestalterisches Ausdrucksmittel ist als auch das Prozessuale meines Projekts widerspiegelt.