Institut Kunst / Master
Karin Würmli
I dreamt that falling asleep stretches the idea
I dreamt that falling asleep stretches the idea verweist zunächst auf die Wechselbeziehungen zwischen Organismus und Umwelt. Sie beschäftigt sich mit den Umwandlungsprozessen, die beim Zusammentreffen von toter Materie und Leben entstehen, insbesondere dem Fremdstoffmetabolismus (ein Vorgang im Stoffwechsel, bei welchem nicht ausscheidbare Stoffe durch chemische Prozesse in ausscheidbare Stoffe umgewandelt werden). Die Objekte, die in ihren Eigenschaften sowohl Relikten, wie auch Petrefakten ähneln, verweisen auf bevorstehende, postevolutionäre Veränderungen von Organismen. Dabei folgt die Arbeit insgesamt einer für den Planeten optimistischen Zukunftsvision, in der reversible Prozesse innerhalb irreversibler Prozesse koexistieren können. Eine Art Eigenregulierung, vergleichbar mit dem Mechanismus einer Apoptose, welche die Zellen zur Selbstzerstörung treibt, mit der Intention sich zu erneuern.
Der serielle Charakter von I dreamt that falling asleep stretches the idea zeugt von einer Suche nach den Veränderungen innerhalb repetitiver Handlungen und hinterfragt die Bedeutung von Iteration (ein Prozess mehrfachen Wiederholens gleicher oder ähnlicher Handlungen zur Annäherung an eine Lösung oder ein bestimmtes Ziel). Die Arbeit ist eine Anspielung auf das Prinzip des Antagonismus – wie «Zufall und Notwendigkeit» oder «Wiederholung und Variation». Dabei richtet sie sich insbesondere auf das Kippmoment, wenn eine Wiederholung sich endgültig erschöpft hat.