Was inspiriert Dich?
Im Zeitalter der Bilderflut des Internets sucht natürlich jeder online nach der einen oder anderen, ergiebigen Inspirationsquelle, jedoch entwickeln sich bei mir die besten Ideen beim Rückzug von dessen omnipräsenten Einflüssen. Die Inspiration, bzw. die Idee für ein neues Projekt steckt wahrscheinlich schon in einem - man muss bloss herausfinden, wie man sie herauskitzelt. Nach einer ersten Eingebung ist das Netz dann die beste Variante um zu checken, ob jemand anderes diese Idee bereits umgesetzt hat oder es sich lohnt, daran festzuhalten.
Warum studierst am Masterstudio?
Für mich war das Masterstudio die Überbrückung von einer Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit im kreativen Berufssegment, hin zu einer konkreten, persönlichen Entscheidung für meinen weiteren beruflichen Lebensweg. Ich konnte durch die offene Studiengangauslegung und den Kontakt mit den anderen Studierenden aus den verschiedensten Fachgebieten bereits vorhandenes Wissen vertieft anwenden, gleichzeitig aber von einem Geist des „neu Anpackens“ profitieren und meinen Weg in den zwei Jahren des Studiums bestimmen. Es war grossartig und befreiend.
Wie lautet der Titel Deiner Abschlussarbeit?
Titel: Designing Game Worlds
Untertitel: Kohärenz in der Spielweltgestaltung von Open-World-Games durch prozedurale Generierungstechniken
Womit beschäftigst Du Dich darin?
In meiner Masterthesis habe ich mich dem Thema der Spielwelten in Open-World-Games, also riesiger, offener Videospielwelten, gewidmet. Wie kann ich als Einzelperson, als Designerin/Designer, ein solches Spiel gestalten, ohne ein dreistelliges Millionenbudget
zur Verfügung zu haben? Wie verändert die Nutzung von Computersoftware als selbstagierende Instanz den Designprozess und wie wirkt sich das auf die Kohärenz des Gesamtdesigns aus?
All diese Dinge habe ich aus der Perspektive eines Game Designers anhand eines selbstprogrammierten und gestalteten Game-Prototypens erforscht. Details stehen alle in meinem Blog.
Weshalb dieses Thema?
Mainstream-Videospiele waren einst der Schreck von Eltern und dessen angeblich „negativer Einfluss auf die Jugendlichen“ ein gefundenes Fressen für die Medien. Heute anerkennt sogar der Schweizer Staat Games als Kulturgut und fördert damit eine aufstrebende Szene von Schweizer Entwicklerstudios, mit teils grossem internationalem Erfolg. Ich bin mit Games aufgewachsen und als ich vor ca. drei Jahren realisierte, dass es unterdessen für Privatpersonen sehr einfach geworden ist, sich die nötige Software zu beschaffen, arbeite ich fast täglich in irgendeiner Form in diesem extrem ergiebigen,
faszinierenden und kreativen Umfeld. Es ist meine Leidenschaft geworden. Das Potential, welches dieses interaktive Medium auch ausserhalb der Unterhaltungsbranche aufweist (Therapie, Bildung, Virtual Reality, Augmented Reality usw.) birgt enorme Chancen.
Wenn nicht jetzt aktiv sein, wann dann?
Wie geht es für Dich nach diesem Studium weiter?
Der grosse Traum ist natürlich eigene Games zu produzieren. Mit Leuten, die diese Tätigkeit genauso lieben wie ich und bereit sind, sich den Risiken einer hierzulande noch jungen Branche zu stellen - sich zu engagieren. Bis dahin suche ich nach einem Praktikumsplatz bei einem etablierten Studio im Ausland, wo ich weitere, realitätsnahe Erfahrungen machen darf.
Wo kann man Dir und Deiner Arbeit begegnen?
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