Bachelor
Kunst

Till Langschied

Noosphärentrümmer II (A Future Unwilling to Come)

Wir sind verflochten mit der Technologie. Jeder Aspekt unserer Existenz ist eine digitalisierte Realität. Wir leben in einem gigantischen Roboternetzwerk, das bis in die Techno-Sphäre von Satelliten und Raumstationen reicht, welche die blaue Murmel umkreisen, die wir Zuhause nennen. Darüber hinaus sind Maschinen und Technologien mehr als nur Werkzeuge. Sie haben metaphysische Bedeutungen. Es sind Wege, auf denen der Mensch versucht, sich im Kosmos zu positionieren. Welche Wünsche kamen bei der Erfindung, Konstruktion und Nutzung der vernetzten Realität des Digitalen ins Spiel?

Welche Hoffnungen wurden in den ikonischen Maschinen des Weltraumzeitalters geäussert – in dem die Raumfahrttechnologie ein Synonym für Fortschritt war? Eine dieser Ikonen – die Internationale Raumstation (ISS) – beansprucht inzwischen 80% der Zeit seiner Bewohner*innen für Wartungsarbeiten. Die Traummaschine fällt auseinander. Die Hoffnungen des Weltraumzeitalters gingen in Rauch auf. Wir fliegen nicht durch das Sonnensystem. Stattdessen umkreist die zerbrechliche ISS unseren Planeten und erhält unsere Träume von Weltraumexkursionen am Leben. Und wir brauchen diese Träume in der Zeit des planetarischen Öko-Kollapses.

Mittlerweile hat sich der Höhepunkt des Fortschritts auf die Entwicklungen in KI- und AR-Technologien verlagert. In diesem Moment der Geschichte kommt CIMON auf der ISS an. Er ist, was wir als einen Roboter mit künstlicher Intelligenz bezeichnen. Im Kunsthaus Baselland schwebt CIMON durch die Überreste der Träume von der Weltraumforschung und entwickelt seine eigene Philosophie.

Gebrannte Holzlatten, Animation als Augmented- Reality-Applikation

Foto: Christian Knörr

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