Master
Kunst
Als Grundlage meiner Arbeit habe ich einen vierzigseitigen Comic gezeichnet. Die Handlung spielt in einer fiktiven Inselwelt und dreht sich um eine Hauptfigur namens Pazarack, einem amphibischen Wesen, welches sich auf die Reise zu seinen kürzlich verunfallten Grosseltern macht.
Der Aufbau der Skulptur meiner Hauptfigur ist an einen industriell gefertigten Spritzgussrahmen angelehnt, in welchem verschiedene Einzelteile eines Modellbausatzes angeordnet sind. Die Bestandteile eines solchen Sets lassen sich üblicherweise herausbrechen oder schneiden. Meine Skulptur zeigt einen solchen Baukasten, in welchem sich Pazarack und ein Tier, welches er rettet, sowie weitere Gadgets befinden. Die Skulptur ist eine Hommage an ein Hobby aus früheren Tagen. Das Zusammenbauen und Bemalen von Tabeltop (Brettspiel) Figuren, hat mir einst den Weg zum eigenen Modellieren gewiesen. Seit Langem habe ich mich intensiv mit dieser Hobbykultur befasst, der hohe Anspruch an Details hat sich weiterhin durch meine Arbeiten gezogen. So auch das Interesse an Science-Fiction und deren Genres, die in Literatur, Film, Comic und Popkultur vertreten sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der mich leitete, war die visuelle Verwandtschaft zwischen der Gliederung des Gussrahmens und der Anordnung der Panels innerhalb des Comics. Hinzu kommt ein absurdes Moment der Grössenverhältnisse, die Miniatur wird lebensgross und die Betrachtenden können selbst zur Miniatur werden. Es bleibt die Freiheit, sich den Baukasten individuell zusammengebaut vorzustellen und mit der Figur eine eigene Geschichte zu erfinden.
Skulptur, Papiermaché, Holz, Metal- und Kunststoffteile, Stoff, Bauschaumstoff
Foto: Christian Knörr