Julien Rondez, worum geht es in deiner Abschlussarbeit?
Plic Ploc (zu Deutsch: plitsch, platsch), das ist der Klang, den Wasser auf Französisch macht, wenn es tropft. Meine Arbeit ist ein «Gravitationsbrunnen». Wasser wird in mehr als hundert Flaschen gespeichert, die von der Decke hängen. Durch eine kleine Öffnung im Flaschenboden kann das Wasser tropfenweise nach unten fliessen. Wenige Meter oder Zentimeter tiefer, auf dem Boden, befinden sich verschiedene Behältnisse. Während des Aufpralls geben die Wassertropfen ein Geräusch. Mit dieser Installation und dieser Arbeit habe ich mich für die verschiedenen Sinne interessiert. In dieser Installation werden Klänge, die Sicht und die Berührung durch Besuchende in Anspruch genommen.
Wie kamst Du auf dieses Thema?
Ich war schon immer sehr interessiert an immersiven Installationen und den Möglichkeiten, die sie uns bieten. Es war meine Leitidee. Während meines kreativen Prozesses wollte ich experimentieren und «irgendetwas machen». Ich kam schnell auf die Idee, mit Wasser zu arbeiten. Einige Monate später führte mich meine Arbeit zu dieser Installation.
Was ist dein konkreter Beitrag zur Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft als künstlerisch-gestalterisch tätige Person mit Blick auf die ökologischen, politischen und/oder ökonomischen Herausforderungen? Wie siehst Du Deinen Handlungsspielraum?
Mit dieser Arbeit möchte ich die Zuschauer*innen dazu bringen, sich die Zeit zu nehmen und herauszufinden, was sie an meiner Arbeit interessiert.
Ich möchte meine Arbeit nicht mit einem bestimmten Thema bezeichnen. Wenn jemand eine ökologische, politische oder wirtschaftliche Botschaft hinter meiner Arbeit spürt, ist das in Ordnung, aber das ist nicht mein erstes Ziel. Ich möchte, dass die Menschen meine Arbeit auf ihre eigene Weise interpretieren.
Wohin geht deine (berufliche) Reise jetzt nach dem Studium?
Das letzte Jahr am Institut Lehrberufe für Gestaltung und Kunst war eine Ergänzung zu meinem Studium der Visuellen Kommunikation und eröffnete mir neue Horizonte. Im September werde ich den Masterstudiengang in Vermittlung von Kunst und Gestaltung beginnen und mich auf meinen Schrebergarten konzentrieren, den ich seit Anfang des Jahres habe.
Ein Video der Abschlussarbeit von Julien Rondez gibt es auf Vimeo und weitere Informationen zu seinen Projekten auf seiner Website.