Meine Begeisterung für die Collagekunst hat mich dazu bewogen, diese Technik in meiner Abschlussarbeit näher zu betrachten. Die vielfältigen Eingriffsmöglichkeiten, die diese Technik mit sich bringt, sind enorm und niemals vollumfänglich ausgeschöpft. In einer Zeit, in der Photoshop bereits dominiert, entschied ich mich für ein analoges Verfahren. Mit Papier und Japanmesser collagierte ich gesammelte Porträtfotografien. Im Verlaufe meines Prozesses hat sich schnell gezeigt, wieviel Potenzial das Handwerk mit sich bringt. Die einzelnen Bildfragmente konnten rasch verschoben und neu hinterlegt werden. Dabei bin ich auch auf unerwartete Ergebnisse gestossen.

Mit meinen Collagen möchte ich auf eine Thematik aufmerksam machen, welche mich selbst immer mehr beschäftigt und die sich vor allem durch das Zusammenfügen von männlichen und weiblichen Porträts ergeben hat. Dabei stellte sich immer deutlicher die Frage, ab wann wird ein Abbild als männliche oder weibliche Erscheinung wahrgenommen und wo entsteht eine Androgynie. Die Genderthematik und die damit verbundene Identität ist ein wesentlicher Teil meiner Arbeit. Die Bilder sollen Fragen aufkommen lassen und Gefühle vermitteln.

Verzweiflung, Zerrissenheit aber auch Mut und Stärke zeigt sich in den Bildern.