Ich habe mich verirrt. Es ist dunkel. Jedoch nicht die Dunkelheit, wovor ich Angst habe.

Was tief unten scheint, könnte auch hoch oben sein. Ich weiss nicht wohin, obwohl ich mich gar nie gefragt habe, wohin ich möchte. Ich lasse mich verführen, hinein in das Chaos. Was mir bekannt ist, erscheint als unbekannt, oder doch andersrum?

Lisa ist da, sie trägt einen viel zu kurzen Minirock, versucht nicht, ihn tiefer zu ziehen. Gloria sammelt alles, was sie findet, doch ihre Schätze verschwinden im innern der Taschen, als hätten diese unendlich Platz. Moussa trägt ein Tanktop und Jeans. Wie kommen meine Glasperlen an sein Tanktop? Wir kennen uns doch gar nicht. Ich kehre heim, um vom Unbekannten im Bekannten eine kurze Pause zu machen. Ich drehe Glasperlen über der blauen Flamme. Sophia und Noemi unterhalten sich. Ich würde ihnen gerne zuhören, doch ihr Gespräch ist zu undeutlich. Es gelingt mir nicht meine Aufmerksamkeit von der Flamme zu lenken. Die Flamme geht aus, es ist wieder dunkel. Wo sind alle?

Ich spüre wie die Schwerkraft an meinem Körper zieht. Meine Bewegungen werden langsam, wie in Zeitlupe gehe ich durch den dunklen Raum. Ich knie mich hin, um auf den winzigen Bildschirm sehen zu können. Dort läuft das Musikvideo von Nelly, Just a Dream.

Meine Kollektion besteht aus fünf Looks, getragen von meinen Freund*innen.

Während dem Arbeitsprozess habe ich mich von meiner Intuition leiten lassen, mich immer wieder verirrt und im Chaos zurechtfinden müssen. Ganz bewusst, war das Spiel mit Wiederholung und der Verschiebung zwischen Bekanntem und Unbekanntem. Realem und Traum.