Wir alle haben wohl das eine oder andere Souvenir zu Hause herumstehen. Wenn wir reisen, haben wir den Drang, zu beweisen, dass wir an einem Ort waren. Sei es mit einem Überfluss an Fotos, welche wir machen, oder mit Souvenirs, welche wir kaufen. Schliesslich sind es oft nur Gegenstände, welchen wir kaum Beachtung schenken. Was macht Souvenirs individuell? Es sind die Erinnerungen an das Erlebte, welche sie individuell machen.

In meiner gestalterischen Thesis habe ich mich auf der einen Seite mit Souvenirs beschäftigt und auf der anderen Seite mit den damit verbundenen Erinnerungen. Ich habe sowohl Souvenirs als auch Erinnerungen von mir selbst und andern Menschen gesammelt. Das Zusammenspiel der beiden Komponenten habe ich anhand von Eingriffen untersucht. Dazu habe ich Souvenirs selbst hergestellt und Erinnerungen erfunden. In meiner Publikation «Souvenir – se souvenir» verbinde ich all diese Komponenten, und die Grenze zwischen dem, was echt ist, und dem, was nicht, verschwimmt. Am Ende möchte ich den Betrachtenden näherbringen, wie austauschbar die einzelnen Komponenten sind und wie fragil das ganze Konstrukt der Erinnerungen, verknüpft mit einem Gegenstand, ist. Am Schluss erinnern wir uns immer nur an das, was wir wollen.