Studium: BA Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2024
Mentor:innen: Nader Abdollah Taghavi, Kathrin Anika Mast
Mitwirkende: Valerie Hess, Raphael Hoeglhammer
Der nächtliche Nachhauseweg und die anwesenden Personen in der Stadtnacht sind Situationen, die mich mit allen anderen weiblich gelesenen Personen verbindet. Ich möchte mich nicht mehr fürchten müssen vor den angenommenen, aber auch effektiven Gefahren. Ich möchte die vielen absurden Methoden, wie Schlüsselbund in der Hand, Umwege, Gruppenorganisation oder Pseudotelefonate, die ich mir für mein eigenes Sicherheitsgefühl angeeignet habe, ablegen können.
Ich sag mal anders gute Nacht: Ausgestattet mit Projektoren, drehe ich den Spiess um. Anstatt als Projektionsfläche der männlichen Lust wahrgenommen zu werden, verwandle ich mich zur Projektion selbst. In den Projektionen multipliziere ich meine weiblich gelesene Person auf die gebaute Umgebung. Die Lichtkegel brechen die patriarchale Nacht auf und schaffen eine fiktive Stadtnacht. Auf einem performativen Nachhauseweg mache ich einerseits auf diese soziokulturelle Problematik aufmerksam und andererseits untersuche ich explorativ, wie dieses ungewohnte Auftreten die kollektive Wahrnehmung beeinflusst. Ich nehme mir den Raum, der uns Frauen* zustehen sollte. Durch die Strahlkraft der Projektionen werden nicht nur die anwesenden Personen im Nachtraum erreicht, sondern auch durch die Fensteröffnungen diejenigen Frauen*, die zuhause geblieben sind.