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Mario Knechtle

 

Terrestrisches Bündnis

Eine Multispezies-Aufführung im städtischen Grünraum

Studium: BA Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2024
Mentor:innen: Charlotte Tamschick, Nela Weber
Mitwirkende: Annette Goderbauer

Die Verdichtung von Wohnraum und die Versiegelung von Böden in Städten verändern und zerstören Lebensräume von Pflanzen, Insekten, Tieren, Pilzen und Bakterien. Diese Lebewesen haben dabei kein Mitspracherecht. Trotz dieser Tendenzen gibt es noch Orte, an denen sich die Organismen ausbreiten können: Gerade in Hinterhöfen finden wir einen von Menschen oftmals ungenutzten Raum, der es der Natur ermöglicht, sich spontan zu entfalten.

Was kriecht, fliegt und wächst da im Hinterhof? – In der Multispezies-Aufführung «Terrestrisches Bündnis» wird dem mehr-als-menschlichen Leben eine Bühne in einem Basler Hinterhof geboten. Gespielt wird das Stück von Schauspieler:innen, die den Spezies eine Stimme verleihen. Die Besucher:innen treten in einen Dialog mit dem Nashornkäfer, der Wegschnecke oder dem Farn. Diese fordern die Anerkennung und Integration ihrer Rechte und Bedürfnisse in unseren politischen und sozialen Strukturen.

Die Intervention zeigt einen Weg auf, wie Parzellen- und Speziesgrenzen überwunden werden können. Die Konstruktion eines Steges für das Publikum greift nur minimal in die Umgebung ein und ist temporär konzipiert. Dadurch wird das Territorium der Arten bewahrt und respektiert.

Durch die Erzählung der Geschichte wird eine utopische Realität («Space») vorgestellt, in der der Mensch («Me») andere Wesen («The Other Selves») als intelligente Mitbewohner:innen, Nachbar:innen und Verbündete betrachtet.