Studium: BA Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2024
Mentor:innen: Nader Abdollah Taghavi, Kathrin Anika Mast
Mitwirkende: Valerie Hess, Raphael Hoeglhammer
Ich überschreite meine persönlichen Grenzen, physisch und emotional, indem ich den gelernten Impuls, wenig Raum einzunehmen, überwinde. Mein Gestricktes zeigt Grenzen auf – zwischen mir und anderen – und ermöglicht zugleich ein gemeinsames Verweilen.
Die Suche nach einer Form, wie ich während des Verweilens meinen Platz einnehmen und sichtbar machen kann, führt mich zu einem persönlichen Versuch. Dabei stricke ich während des Verweilens meinen Raum und breite mich langsam auf einem öffentlichen Platz aus.
Raum einzunehmen, bedeutet, anderen Personen zu signalisieren, wo die eigenen Grenzen anfangen und aufhören. Sichtbar durch das immer länger werdende Gewebe meines Strickens, das sich langsam zu einem Feld um mich herum ausbreitet. Die weiche Materialität steht im Kontrast zu den harten Materialen im Stadtraum und versucht die patriarchale Stadt aufzubrechen und eine Raumaneignung durch mich voranzutreiben. Stricken, als geschichtlich weibliche konnotierte Tätigkeit, trägt die Sicherheit des Zuhauses in den öffentlichen Raum. Von aussen erscheint es harmlos und diese Akzeptanz meines Tuns nutze ich, um neue Perspektiven zu öffnen.