Massimo Pfenninger

 

Gefährt und Gefährt:innen

Kollektives Bauen und Nutzen von Lastenrädern

Studium: BA Prozessgestaltung am HyperWerk
Jahr: 2025
Mentor:innen: Daniel Nikles, Vanessa Opoku


Web: https://projects.ixdm.ch/gefaehrt-und-gefaehrtinnen

Im ersten Semester des zweiten Jahres meines Studiums der Prozessgestaltung am HyperWerk der HGK Basel habe ich ein Lastenrad aus einem alten Fahrrad-Rahmen gebaut und in eine kollektive Nutzung übergeben. In meiner zweiten Pre-Thesis habe ich das Projekt dann analysiert und die drei Fokusse Material und Umweltbelastung, Wissensteilung und kollektive Nutzung ausgearbeitet. Im Rahmen meines Diplomprozesses habe ich mich schliesslich ganz dem Projekt gewidmet, indem ich weitere Lastenräder baute und in kollektive Nutzungen übergab.

In dieser schriftlichen Bachelor-Arbeit habe ich mir den Schwerpunkt der kollektiven Nutzung ausgesucht, weil sich dieser als besonders anspruchsvoll herausstellte. Eine kollektive Nutzung kann drei potenzielle Vorteile gegenüber einer privaten Nutzung haben. Diese sind: ökonomische Effizienz, kollaborative zwischenmenschliche Beziehungen und das Lernen von Selbstverwaltung. Ob sich diese Vorteile entfalten, ist eine Frage der Gestaltung der kollektiven Nutzung. Im Text habe ich ausgearbeitet, inwiefern mir dies gelungen ist.

Wichtige Referenzen, welche mich durch das Projekt begleiteten, waren folgende. Das Buch «Die Welt wieder verzaubern» von Silvian Federici, die ehemalige Autofabrik GKN in Florenz, das Lastenrad Kollektiv Berlin, die französische Organisation L’Atelier Paysan und die Publikation «Öffentlicher Luxus» von Communia.

Im Anschluss habe ich meinen Diplomprozess dargelegt. Ich erzählte, wie ich ins Diplomjahr gestartet bin, indem ich ein weiteres Lastenrad baute, Menschen einlud und Lotte-Mo, Juno und Salome Teil des Projektes wurden. Dann kam das Open House der HGK Basel, wo wir das erste fertige Lastenrad ausstellten und Menschen zur kollektiven Nutzung einluden. Danach bauten wir weiter und planten ein Lastenrad mit kollektiver Nutzung für Zürich, Basel und Bern zu erstellen. Als nächstes kam die Ausstellung «Tools for Transformations», an der wir nochmals Menschen für die kollektiven Nutzungen gewinnen konnten. Zum Schluss gestalteten wir eine Website, auf der alle Informationen gebündelt sind: der Zugang zu den kollektiven Nutzungen, die Baupläne und Dokumentationen.

In der Reflexion ging es darum, meine Ausgangsfrage zu beantworten. Die ökonomische Effizienz, in diesem Fall die volle Auslastung des Lastenrads, ist nicht erreicht worden. Es sind jedoch durch die kollektive Nutzung kollaborative zwischenmenschliche Beziehungen entstanden. Auch konnte Selbstverwaltung in einem kleinen Rahmen erfahren werden.