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Malena Schmid

 

Gossip und Grossmütter

Zur politischen Kraft des Erzählens persönlicher Geschichten

Studium: BA Prozessgestaltung am HyperWerk
Jahr: 2025
Mentor:innen: Eliot Gisel, Dr. Eva Weinmayr


Diese Bachelor-Arbeit untersucht die politische und feministische Kraft des Erzählens persönlicher Geschichten anhand einer Prozessdokumentation des Projekts «Was bleibt» sowie einer historischen Kontextualisierung.

Die Prozessdokumentation konzentriert sich auf die im Projekt angewandte Methode: In der Gruppe persönliche Geschichten unserer Grossmütter und von uns selbst auszutauschen und die darin bestehenden patriarchalen Machtstrukturen zu analysieren. Zudem setzt sie sich mit den subversiven Auswirkungen dieser Methode auseinander sowie mit der Frage, in welchen Vermittlungsformaten sich diese auf Menschen ausserhalb des Projekts übertragen lassen.

Die historische Kontextualisierung erfolgt einerseits durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Begriff «Gossip». Dabei wird aufgezeigt, inwiefern dessen negative und weibliche Konnotation mit der Unterdrückung von Frauen verknüpft ist – und welches subversive Potenzial in Gossip als Praxis steckt. Andererseits basiert sie auf einer Recherche zu feministischen Consciousness-Raising-Gruppen und der Frage, wie das Erzählen persönlicher Geschichten als Mittel politischer Bewusstseinsbildung genutzt wurde und werden kann.

Es zeigt sich, dass das Erzählen persönlicher Geschichten eine subversive Kraft entfaltet – als Form des Wissenstransfers, als Mittel zur Bewusstwerdung patriarchaler Strukturen und als Praxis, die Beziehungen und Verbundenheit stärkt.