Studium: BA Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2025
Mentor:innen: Valentina Koppenhöfer, Prof. Charlotte Tamschick
Sonnenschirme machen die Schatten der gesellschaftlichen Normalität des Alkoholkonsums vor der Kaserne Basel sichtbar. Die subtile Neugestaltung der Walther-Terrasse und des Rheinbords lädt zur Auseinandersetzung mit Alkoholsucht ein.¨
Beigefarbene Stoffe auf Schirmhöhe verbinden die Schirme, wie auch Alkohol oft als soziales Bindemittel wirkt. Ihre Unterseiten zeigen wachsende, partizipative Statements, während verspiegelte Schirmflächen den persönlichen Konsum und den öffentlichen Rausch reflektieren. Orange Schirme auf der Klingelthal-Fähre und in der kHaus–Fassade sowie eine Performerin mit Schirm auf der Schulter ziehen die Blicke auf sich.
20 Uhr: Licht aus, Schirme drehen sich, Stoffe lösen sich und fallen wie Vorhänge, ein noch intimerer Raum entsteht. Aus abgehängten «leeren» Weinflaschen erklingen Stimmen von Betroffenen und Angehörigen. Ein Raum, der trinkt, wird nun zur Bühne des Unausgesprochenen. Besucher:innen werden durch die Installative Performance natürlich aufgefordert über die Thematik offen zu reden und Gedanken, Statements im Raum zu lassen, um somit die Auseinandersetzung zu vertiefen. Zusätzlich fordert die Installation mit dem Schriftzug «Lueget ane» dazu auf, Alkoholsucht als gesamtgesellschaftliches Problem endlich ernst zu nehmen. Ein einsam stehender Schirm auf dem verlassenen Kasernenplatz bleibt als kollektives Mahnmal zurück. Ist der Schirm geöffnet, wird hier reflektiert, zugehört, mitgefühlt und endlich hingesehen.