Studium: BA Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2025
Mentor:innen: Prof. Charlotte Tamschick, Nader Abdollah Taghavi
Instagram: @lea_wuethrich
In einer Welt, in der das Glatte, Neue und Perfekte dominiert, geraten die Spuren der Zeit – jene feinen Risse, Schichtungen und Patina – zunehmend in Vergessenheit. Abgeleitet von der Fassade als Gesicht, versteht diese Arbeit die Fassade als lebendige Haut, die weit mehr als die Architektur der Kaserne umhüllt.
Mit dem gestalterischen Ansatz wird diese Haut («the Space») vom Gebäude gelöst und tritt in Dialog mit dem menschlichen Körper («Me»), sodass sich die Vergangenheit spüren und in die Zukunft («the other Selves») weitertragen lässt.
Acht Tänzerinnen tragen ein gemeinsames, langes Textil über einen Steg entlang der Fassade des Kasernenhofs. Eine kollektive Haut, die sich mit jeder Epoche verwandelt. Vom stillen Frauenkloster über die Disziplin der Militärkaserne bis zur heutigen Kulturstätte beginnt sich der Stoff mit Spuren zu überlagern.
Der Stoff wird somit zum Resonanzraum: Verletzlich, wandelbar, haptisch. Die einmalige Performance lädt dazu ein, über das Spüren der Spuren, ein Bewusstsein für unsere Verantwortung zukünftiger Gestaltung zu entwickeln.