Visuelle Kommunikation
Bachelor
Marcel Behnke
KHM
Das Gedächtnis ist für jeden Menschen von besonderer Wichtigkeit. Von klein auf beginnen wir visuelle Informationen aufzunehmen, zu speichern und wieder abzurufen. Wie fühlt man sich jedoch, wenn man alltägliche Fähigkeiten wie beispielsweise das Lesen verlernt? Diese Frage diente mir als Ausgangslage für meine Arbeit.
In Form einer Publikation zeige ich meine persönliche Interpretation der Leseerfahrung eines Alzheimererkrankten aus der Ich-Perspektive. Der Inhalt setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Die textliche Grundlage bildet eine Auswahl an Märchen der Brüder Grimm. Diese werden mit einer fotografischen Bildwelt konfrontiert, die aus privaten Fotografien meines an Alzheimer erkrankten Grossvaters besteht.
Der Verlauf der Krankheit wird in mehreren Ebenen auf die Abfolge der Publikation projiziert, um den Leser Stück für Stück in diese fiktive Welt eintauchen zu lassen. Der nonlineare Erzählungsstrang der Märchen wird durch einen Wandel der Sprache ins Plattdeutsche verstärkt. Verschiedene Eingriffe in die Typografie lassen diese gleichermassen unleserlich werden. Im Gegensatz dazu stehen die fragmentartigen Erinnerungen meines Grossvaters, die in einer fotografischen Bildwelt festgehalten sind. Die Gegenüberstellung der Text- und Bildwelt schafft dem Leser Raum für eigene Assoziationen und Interpretationen.
Marcel Behnke
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