INNENARCHITEKTUR UND SZENOGRAFIE / Bachelor

Yeliz Kartal

KulturPuls
Das Stadthaus Winterthur am Puls der Gegenwart

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Das Stadthaus Winterthur wurde 1870 von Gottfried Semper als Tempel der Demokratie fertiggestellt und wird heute als Mehrparteien-Gebäude weiterhin genutzt. Im Innern des Hauses befinden sich das Stadtarchiv, diverse Büros der Stadtverwaltung und das Musikkollegium. Eine etwas ungewöhnliche Mischung, die im Haus selbst für eine verschlossene und anonyme Atmosphäre sorgt, welche auch sichtlich unter den Bürgern der Stadt spürbar ist. Von aussen ist diese Verschlossenheit des Inneren durch die nicht genutzte Freitreppe an der Frontseite des Baus physisch erlebbar. Das Musikkollegium welche hauptsächlich das Genre der Klassischen Musik bedient, trägt limitiert zu einer offenen und regen Nutzung jeglicher Art des Gebäudes bei. Der grosszügige Konzertsaal ist das Zentrum des Gebäudes, welches jedoch durch seine fixe Bestuhlung, die damit verbundenen Nutzungsmöglichkeiten des Raumes stark einschränkt. Lediglich während den Konzerten des Musikkollegiums scheint das Haus ein Lebenszeichen von sich geben. Der Puls der Gegenwart, der Stadt, der Kultur schlägt jedoch nicht im Innern des Hauses.

 
Mein Projekt setzt sich mit der Öffnung des Konzertsaals und der beiden Seitentrakte im 1. Obergeschoss auseinander. Durch die neue Raumordnung schaffe ich eine Einheit auf dem Geschoss, die jetzt als Kulturfoyer für eine Vielfalt von kulturellen Möglichkeiten genutzt werden kann. Ziel meines Projektes ist es die Frequentierung und Nutzung dieses Gebäudes dem Kulturpuls der Zeit anzupassen.

 
Die Freitreppe des Baus führt direkt ins 1. Obergeschoss, wo sich in der Mitte der Konzertsaal und neu die geöffneten Seitentrakte befinden. Wendet man sich nach Links ist das Café/Bar Semper, wo nun schon morgens ein Café getrunken und Zeitung gelesen werden kann. Blickt man gerade aus stehen die Türen zum Konzertsaal offen und laden zum Eintreten ein. Der Konzertsaal besitzt eine mobile Bestuhlung, welche die Wände des Saals als Wandbilder schmücken, aber jederzeit von den Besuchern abgehängt und als Sitzgelegenheit genutzt werden können. Nun ist genügend Platz zum Nutzen da für Lesungen, Konzerte aller Art, ja sogar Yoga-Stunden und vieles mehr! Auf der rechten Seite des Konzertsaals befindet sich der Ruhe-Raum, welcher als Ausstellungsraum von Künstlern bespielt werden kann. Ausgestattet mit zwei mobilen Barelementen kann der Raum nun als gastronomisch-autonomer Teil Pausen während dem Konzert oder Vernissagen-Apéros problemlos in Angriff nehmen.

 
Die neue Raumordnung schafft Platz für die unterschiedlichsten Kultur-Bedürfnisse der Stadt Winterthur und haucht dem ehrwürdigen, etwas in die Jahre gekommenen, Semper-Bau wieder neues Leben ein. Die Öffnung geschieht durch den neu geschaffenen Raum im Innern. Das Stadthaus lädt nun alle ein und fühlt den Puls der Gegenwart und pocht im Rhythmus der Möglichkeiten in eine mobil-vibrierende Zukunft.

Yeliz Kartal «KulturPuls» | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Yeliz Kartal «KulturPuls» | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Yeliz Kartal «KulturPuls» | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Yeliz Kartal «KulturPuls» | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Yeliz Kartal «KulturPuls» | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016