Institut Kunst / Bachelor
Anna Maria Balint
Monuments of Absence
Die Arbeit bezieht sich auf den gefundenen und beobachteten Moment eines architektonischen Phänomens – der Gestaltwerdung der «Abriss-Silhouette».
Der architektonische Raum ist nicht als etwas Absolutes zu verstehen, eher als ein sich verändernder Organismus, der sich beständig erneuert, der überlagert und überschrieben wird. Diese Prozesse sind gebunden an die sozialen, ökonomischen und technischen Bedingungen.
Gegenwärtig gibt es in der Stadt Basel zahlreiche neue Bauprojekte, es werden rege ältere Bauten abgerissen, um neue Häuser entstehen zu lassen. Im Prozess des Rückbaus, in der Transformation von Raum, zeigen sich die Gebäude in verschiedenen Zwischenstadien.
Die Arbeit verweist auf einen bestimmten Moment: Die zuvor monumentalen und belebten Bauten zeigen sich nach ihrem Rückbau in einer reduzierten Form, als körperlose Silhouetten. Diese flüchtige, visuelle Erscheinung wird nun konkret in Material übersetzt und damit zu einem fassbaren Fragment der Geschichte.
Die Abriss-Silhouetten pendeln zwischen der An- und Abwesenheit einer Form. Sie sind Zeugnisse von gelebter Architektur, bieten Einblick in deren Inneres und offenbaren sich als der fragile Moment des entkörperten Raumes. Sie erscheinen als Schatten dessen, was zuvor einmal war, doch zugleich wie eine Vorahnung dessen, was noch nicht ist und einmal sein wird.