Institut Kunst / Bachelor
Marc Norbert Hörler
new area [artificial light, inside]:
parcours for the dissolution of the body
Die Arbeit thematisiert Übergangsmomente und Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist, sowie die Rolle der Sprache und sprachlicher Konzepte in diesem Prozess. Insbesondere gilt das Interesse dem Moment der Verkörperlichung von Sprache oder einer visuellen und semantischen Versprachlichung von Körperlichkeit. So sind die Objekte einerseits lymphische Visualisierungen unbekannter Leiber, gleichzeitig deuten sie sportliche Aktionsabläufe an, die auf eine Analogie von physischem und mentalem Training verweisen.
Die scheinbare Funktionalität der Objekte als Sportgeräte changiert mit deren dekorativer Ästhetik als Einrichtungsgegenstände oder Produktpräsentationsplattformen. Die Zeichnungen artikulieren sich als körperlich-amorphe Gebilde und sind – ebenso wie die beiden Plattenkörper – im Stande, sich metabolistisch zu erweitern und zu erneuern.
Der Text auf transparentem Chiffon schliesslich zeichnet ein verheissungsvolles Bild, in dem die Regeln der Physik ausser Kraft gesetzt, aber auch die Dichotomie von Körper und Geist aufgehoben ist und Organismen zu Hybriden werden. Es wird eine Vision von Raum und Zeit evoziert, in denen das Leben von einer neuen Ästhetik bestimmt wird und in welcher der analytische Umgang mit dem eigenen Körper und dessen Gefühlswelt ebenso existieren, wie das pathetische Schaffen von neuen Räumen, Verbindungen und Bewegungen. Es sind nahezu spirituelle Sentenzen, deren parataktische Aneinanderreihung die scheinbare Prosa mantraartig verklärt.