NEXT GENERATION
JOURNAL

Institut Kunst

RADIO X UND MARIE MATUSZ IM GESPRÄCH

Radio X und Marie Matusz im Gespräch

Worum geht es in der Abschlussarbeit von Marie Matusz, die noch bis zum 2. September im Kunsthaus Baselland in der Ausstellung Atlas of Heavens gezeigt wird?

So beschreibt es die Künstlerin selbst:
Nicht jede neue Idee ist es. Die Unmöglichkeit der Sprache begrenzt den Horizont des Denkens. Unsere gegenwärtigen Systeme (einschließlich aller Bereiche: pädagogisch, politisch, ökologisch, wissenschaftlich) werden in einer Situation von erwünschten Misserfolgen eingeschlossen, durch Profitdenken rationalisiert. Der gegenwärtige Kapitalismus fördert das Neue oder zumindest eine «Ästhetik der Innovation». Innovation der Korruption: Verschachtelungen von Nichtfunktionalität in einem neuen System. Das Scheitern akzeptieren, um es besser zu kontrollieren. Auf der einen Seite die programmierte Obsoleszenz von Dingen. Auf der anderen Seite die programmierte Veralterung des Seins durch den Traum des Unsterblichen. Plastische Chirurgie, Biokrebs, Google Brille, Elektroautos. Das Bankenuniversum täuscht uns weiter: Das ökologische Konzept wird vom «Trend» zerfressen. Lernen und Ausbildung in Recycling-Systemen ist für Regierungen und private Unternehmen aufwendiger, als in den Verbrauch/die Zerstörung neuer Ressourcen zu investieren, es wird immer schwieriger Zugang zu bekommen, immer teurer von Tag zu Tag. Die Müllhalden sind voll, die Ozeane erbrechen Plastik. Vögel werden an Land gespült und die letzten Tiger als Knochenbrühe in Laos verkocht, von den besten französischen Köchen, die das größte Casino im kommunistischen China bedienen. Während die Armen sich ihre Füsse für unsere rostigen Körper abschneiden, werden die neuen, veganen Rombaut Schuhe berühmt und verwenden noch immer nicht Leder aus Vintage-Stores. «Wir wollen eine neue Welt, nicht die recycelte Welt». Wir wollen uns unserem eigenen Verlust stellen.

Im umfassenden Porträt von Radio X verrät Marie Matusz noch mehr:

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