NEXT GENERATION
JOURNAL

Institut HyperWerk

FLUCHTBESUCHE – VOLLER HOFFNUNG UND ZWEIFELN

Fluchtbesuche – Voller Hoffnung und Zweifeln

Was inspiriert Dich?
Menschen, die – trotz Krisen und Zweifeln – den Mut haben, sich auf langfristige Gestaltungsprozesse einzulassen. Menschen, die sich getrauen, Dinge querzudenken. Mich inspiriert auch ein Sonnenaufgang am Morgen über den Dächern der Stadt – so romantisch das jetzt klingen mag. Frischer Kaffee. Eine Radfahrt dem Rhein entlang. Kinobesuche und natürlich lange Bahnfahrten.

Warum studierst Du am HyperWerk?
Weil das Studium am HyperWerk mir die Freiheit eröffnet und zugleich die Verantwortung gibt, mein Studium selbst zu gestalten. Ich muss entscheiden, was ich lerne und welches Berufsbild mir zusagt – vielleicht gar ein neues erfinden.

Warum hast Du Dich für die Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW entschieden?
Ich hätte fast in Zürich Medienkunst studiert. Das HyperWerk mit seiner Freiheit hat mich dann doch in Basel gehalten.

Wenn Du Deine Zeit hier in einem Satz beschreiben würdest, wie würde er lauten?
Intensive drei Jahre voller Hoffnung und Zweifeln

Wo kann man Dir und Deiner Arbeit begegnen?
Meiner Arbeit und meinem Diplomprojekt virtuell auf fluchtbesuche.ch und noch bis zum 22. September an der Diplomausstellung. Weiteren Arbeiten auf zeitversiegelung.ch – mir leibhaftig bei einem Gespräch im Atelier an der Schnabelgasse. Nicht ohne Kaffee.

Gibt es jemanden oder etwas, der/die/das Basel für Dich zu einer besonderen Stadt macht?
Ich bin in Basel geboren. Auf dem Land aufgewachsen. An Basel schätze ich die Grösse: Schnell kennt man sich und doch ist es grösser als ein Dorf, in dem alle alles mitbekommen. Im Sommer lockt der Rhein mit seinem lebhaften Treiben. Frankreich und Deutschland sind sehr nahe. Zudem schätze ich die Filme, die Museen und natürlich das Stadtkino mit dem Bildrausch-Filmfestival.

Wie lautet der Titel Deiner Abschlussarbeit?
Fluchtbesuche.

Womit beschäftigst Du Dich darin?
Ich erzähle mit verschiedenen Medien von den Menschen in Ausschaffungshaft, die ich im Gefängnis Bässlergut regelmässig besuche.

Weshalb dieses Thema?
Mich macht die Migrationspolitik mit ihren Systemen und Mechanismen ohnmächtig. Ich denke, wir haben vergessen, dass sich hinter all den Namen auf Formularen, Briefen und in Pässen Menschen befinden, die ganz ähnliche Wünsche, Ängste und Sorgen haben wie wir.

Wie geht es für Dich nach diesem Studium weiter?
Nach einer kurzen Pause mit weiteren Aufführungen meiner Performance Auszuschaffen im Oktober in der Embassy of Emesa am Voltaplatz, dann mit Projekten bei Zeitversiegelung Filmschaffen und mit der Arbeit an einem Drehbuch für einen Kurzfilm

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