Mit meinem Projekt soll ein Gefühl in den Vordergrund gerückt werden, eine Emotion, die oft ignoriert oder verharmlost wird: die Ohnmacht. Das Gefühl der Ohnmacht umgab damals Menschen, die unter den Kolonialherrschaften gelitten haben. Sie umgibt heute Personen wie dich und mich und sie wird auch in Zukunft unverhofft immer wieder aus den Schatten unseres Daseins auftauchen. Zeit also, sich diesem Schatten zu stellen.

Ein Spaziergang quer durch Basel erzählt in losen Episoden die Geschichte meiner Rolex, eines Familienerbstücks. Die Geschichte besteht aus einer Audiospur und einer gekoppelten, auf dem Handy erfahrbaren Augmented Reality. Dabei legen sich die Fragmente der Geschichte durch die Zeitepochen auf das heutige Basel und machen so Machtmissbrauch und Alltagsrassismus dort sichtbar, wo man sie nicht vermutet. 

Der Fokus rückt weg von den oft sehr kargen, faktenbasierten Beschreibungen des sichtbaren Gegenstandes, hin zur einer fiktionalen und damit für ein breites Publikum niederschwelligen, emotional erfahrbaren Hintergrundgeschichte. So wird nicht nur der Kopf, sondern auch das Herz der Betrachtenden angesprochen. Geschichte wird so nicht nur verstanden, sondern ganzheitlich begriffen.