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Janice Günther

 

TENDIES

Don't be a chicken, be tender!

Studium: Master Masterstudio Design
Jahr: 2022
Mentor*innen: Ralf Michel, Lara Grandchamp

In einer Zeit, in der Forderungen zur Nachhaltigkeit und Solidarität in der politischen Debatte an Gewicht gewinnen und zeitgleich die Warnung vor sozialer Kälte laut wird, setzt die Arbeit TENDIES den Fokus auf Zärtlichkeit. Damit berührt Janice Günther ein Thema, das uns normalerweise eher im Privaten betrifft und trotzdem, so zeigt es ihre Arbeit, Potenzial für eine positive Transformation der gesellschaftlichen Grundhaltung birgt.

Im Rahmen der Masterarbeit gründet Janice die Firma “TENDIES”, die zärtliche Gesten sammelt und diese zum Handel anbietet. Ihr Ansatz materialisiert sich in einem mobilen Pop-up Store. Kund:innen werden im Laden empfangen und können eine Geste ihrer Wahl aussuchen. Sie erhalten die materialisierte Form dieser Geste inklusive ihrer Gebrauchsanweisung. Im Gegenzug füllen sie ein Formular aus, auf welchem sie als Kund:in eine neue, eigene Geste formulieren. Durch diesen Austausch, wird ein alternatives Währungssystem geschaffen. Nach dem Akt des Kaufs, wird die neu erhaltene Geste in einen Katalog integriert. Dieser wächst ständig und bildet im Laufe der Zeit ein breit gefächertes Verständnis von Zärtlichkeit ab.

Das Projekt knüpft an unser gängiges Konsumverhalten von Leistung und Gegenleistung an. Der Konsumcharakter der inszenatorischen Arbeit dient als trojanisches Pferd für die Zärtlichkeit. Durch das Format des Pop-Up Stores wird das Thema so präsentiert, dass es für die Gesellschaft leicht zugänglich ist. Janice Arbeit sucht nach Achtsamkeit und wirft Fragen im persönlichen, als auch im gesellschaftlichen Kontext auf: Was ist Zärtlichkeit? Wem möchte ich zärtlich begegnen? Welchen Stellenwert hat Zärtlichkeit für mich und in der Gesellschaft? Zeitgleich liefert jedes Produkt eine konkrete Handlungsanweisung für eine zärtliche Geste.

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