Studium: Bachelor Mode Design
Jahr: 2022
Mentor*innen: Yasmina Haddad
Credits: Lookbilder @chaumont_zaerpour
Instagram: @laa_rubiaa
Nicht nur aus Nachhaltigkeitsgründen, sondern auch aus Interesse an den darin gespeicherten Geschichten setze ich mich wieder mit bereits Vorhandenem auseinander. Das „Hässliche“ interessiert mich. Das Zuviel an Erscheinungen. Was oder wer definiert den Übertritt? Und warum lassen wir uns die Grenzen von einer in vielerlei Hinsicht normierten Gesellschaft diktieren?
Mit mehreren Kulturen aufzuwachsen, lässt einen Sensibilitäten für Widersprüche und unterschiedliche Settings entwickeln.
Gerade in den vermeintlich toleranten Feldern der Mode und Kunst spüre ich oft Ignoranz gegen andere Ansichten und soziale Schichten.
Echte Auseinandersetzung findet, wenn überhaupt, eher theoretisch statt.
Gentrifizierung ist längst auch in der Mode angekommen.
Trainingsanzüge, Work Wear aber auch gefälschte Luxustaschen, Gel Nägel und synthetische Spitze sind mittlerweile Standard, die Protagonist*innen deren Codes wir uns aneignen, bleiben dagegen meist unsichtbar.
Durch Methoden der De- und Rekonstruktion, Assemblage und Patchwork, versuche ich im Design diese Widersprüche und Gegensätze zu visualisieren. Durch intuitives sich leiten lassen von den jeweiligen Ausgangslagen, durch die Auseinandersetzung mit nicht gewohntem Material, sowie den Versuch keinen Rest beim Machen entstehen zu lassen, bringe ich mir neue Techniken bei und finde neuen Zweck und einen wertschätzenden Umgang mit Material.
Das Finishing der Looks wird durch eine kitschig-trashige Ästhetik sowie übertriebenem Dekor definiert, und konstituiert meine Designsprache.
Ich feiere die wichtigen Frauen in meinem Umfeld denen es Spass macht aufzufallen, sich zu schmücken, die Haare zu stylen, die Nägel zu lackieren, zu übertreiben mit Kleidern und Parfüm, unabhängig von Klasse, Herkunft oder Alter!
Mode als etwas Spielerisches, als Schmuck des Alltags, als Handlungsspielraum zu begreifen.
Die entstehenden Looks bilden aufgeladene Hybride jenseits von Binaritäten, und fühlen sich letztlich in ihrer Undefinierbarkeit wohl.