Studium: Bachelor Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2023
Mentor*innen: Nader A. Taghavi, Eva Wandeler, Petra Sidler
Mail: anaisdelagenest@gmail.com
Dass die urbane Flusszone in Basel als öffentlicher Freizeit- und Sozialraum wahrgenommen werden darf, ist den Bevölkerungsprotesten von 1986 zu verdanken. Rund 10‘000 Menschen demonstrierten damals gegen die Privatisierung des städtischen Flussraums. Den Fluss als Auffangbecken für Abfallstoffe der Chemieindustrie zu nutzen, empfand die Bevölkerung als nicht mehr zumutbar. Heute ist der Rhein zu einer festen Komponente im Alltag der Basler:innen geworden und das Schwimmen im Fluss zu einer Selbstverständlichkeit.
Die Intervention «Rhyclaim» schafft ein Bewusstsein für den Rhein als öffentlichen Raum. Die Schwimmer:innen können sich mit einem neu entwickelten Schwimmsack den Rhein hinuntertreiben lassen und diesen an fixierten Flössen befestigen. Die Flösse wachsen und verändern ihre Form. Durch diese architektonische Aneignung des Flusses in der Stadt wird eine zentrale Aufgabe jedes öffentlichen Raums sichtbar. Diese besteht darin, der Gesellschaft einen Ort zu geben, an dem sie sich als Gemeinschaft erfahren kann.
Pro Jahr werden im Rhein rund 380 Tonnen Kunststoff entsorgt. Laut der Universität Basel ist der Rhein weltweit einer der am meisten mit Mikroplatik belasteten Flüsse. Das Projekt «Rhyclaim» verwendet als Material im Rhein entsorgten PET-Abfall. Die Module der Flösse werden mit wiederaufgedrückten, aus dem Rhein gewonnenen PET-Flaschen gefüllt, die für den Auftrieb der Flösse sorgen und gleichzeitig auf die Verschmutzung des Flusses aufmerksam machen.
Mit der Intervention soll an die Bevölkerung appelliert werden, dem Rhein Sorge zu tragen, damit dieser auch zukünftig als öffentlicher Erholungsraum genutzt werden kann.