INNENARCHITEKTUR UND SZENOGRAFIE / Bachelor

Nora Wüthrich

< CAMPO >
Eine Umnutzung für Venedig.

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Der Aufkauf städtischen Bodens durch ausländische Investoren und Unternehmen und vor allem auch die Privatisierung des öffentlichen Raums verdrängt den Freiraum der Venezianer zunehmend. Diese Flächen stehen den Grossteil des Jahres leer, werden weder unterhalten noch genutzt. In Venedig gäbe es also genügend Raum, der genutzt werden könnte, würde dieser nicht nur einer kleinen Gruppe von Privilegierten zur Verfügung stehen. Dazu zählt auch das gesamte Biennaleareal und damit auch der Schweizer Pavillon, der nur während der Biennale genutzt wird.

 
Diese Fakten führen dazu das Prinzip des „campo“ im Pavillon anzuwenden. Ein „campo“ bezeichnet einen Freiraum, an welchem sich die Venezianer täglich trafen, sich unterhielten und Neuigkeiten austauschten. Es war ein Platz auf dem gemeinsame Aktivitäten stattfanden, aber auch die Möglichkeit des Rückzugs und der Entspannung bestand. Die drastischen Veränderungen der Stadt liessen diese Plätze zunehmend verschwinden. Mit der Architektur des Schweizer Pavillons wird ein solcher Raum geschaffen. Der Schweizer Pavillon wird an Venedig zurückgegeben. Er wird umgenutzt und zum < CAMPO >. Die Architektur wird dem Biennaleareal entzogen und damit zu einem Bestandteil der Stadt. Der < CAMPO > wird für Touristen nicht zugänglich gemacht und wird so zum Freiraum und zur „geschützten“ Zone für die Venezianer. Der Pavillon wird zum Gemeinschaftszentrum, zum Wohnzimmer Venedigs. Durch die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten treffen viele unterschiedliche Menschen aufeinander. Generationen und Schichten vermischen sich. Der Austausch untereinander wird gefördert, Beziehungen werden geschaffen und die Gemeinschaft wird gestärkt. Auf dem < CAMPO > wird an der langen Tafel gemeinschaftlich gegessen und gearbeitet. Vom Getümmel findet man auf den zahlreichen mobilen Parkbänken endlich Ruhe. Traditionelles Handwerk wird gezeigt, Talente werden präsentiert und bestaunt. Neuigkeiten werden diskutiert und besprochen. Feste werden gefeiert, Korken werden geknallt und Tanzbeine geschwungen. Der Pavillon wird zu einem Freiraum an dem gelebt und Zeit genossen wird.

Nora Wüthrich < CAMPO > | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Nora Wüthrich < CAMPO > | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Nora Wüthrich < CAMPO > | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Nora Wüthrich < CAMPO > | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016Nora Wüthrich < CAMPO > | Innenarchitektur und Szenografie, Diplom 2016

Diplompartner

 

Theorie:
lic. phil. Sabine Sträuli

 

Projekt:
Diplomverantwortlicher: Prof. Andreas Wenger
Mentor: Andreas Ruby, Director S AM Schweizerisches Architekturmuseum
Assistent: Julia Büchel

 

Jury:
Stefan Jauslin | Vehovar & Jauslin, Zürich
Matthias Schnegg | Grönland Basel

 

Abschluss: Bachelor of Arts FHNW Innenarchitektur mit Vertiefung in Szenografie