Institut Kunst / Bachelor
Jemima Läubli
Ahnungen & Ahninnen
Das Papier als Grundmaterial bedingte die Verwendung von säurefreiem und möglichst lange haltbarem Klebeband, um die Einzelblätter zusammenzufügen. Der Körper als Träger der drei Objekte bedingte deren Aufhängung. Das Aufhängen macht den tragenden Körper überflüssig und dadurch die Objekte eigenständig und zu einem von mir als Künstlerin losgelösten Kunstwerk. Indem sie alle das gleiche goldene Zeichen tragen, sind sie aber dennoch markiert und geschützt.
Ritualgewand, Schutzhülle und Insignie sind wichtige Begriffe im Zusammenhang mit diesem Werk. Menschlicher Körper und Material, Ornamentik und Symbolik, Sprache und Ausdruck, Zugehörigkeit und Abgrenzung, Teilhabe und Ausgrenzung, Machtübernahme und Beeinflussung, Handlung und Relikt – all das steht in Beziehung zueinander und wird verhandelt. In meiner Praxis folge ich magischen Kräften und mystischen Anschauungen, Sonderbarem und Absurdem. Dabei bin ich als feinsinnige und ruhelose Forscherin unterwegs, weil mir Dinge und Lebewesen am Herzen liegen. Als Künstlerin bediene ich mich den alten Kräften von Hexen und Schamaninnen, um im Hier und Jetzt zu erschaffen. Aus Identitätssuche und Aussinnen wird Ahnungen & Ahninnen.