Anouk Urben

 

Amor Fati

Die Liebe zum Schicksal

Studium: Bachelor Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2022
Mentor*innen: Nader A. Taghavi, Dr. Mehdi Sahebi, Kathrin Anika Mast

Mail: anouk.urben@bluewin.ch

Mit dem Ackerbau kam die Sesshaftigkeit, mit der Sesshaftigkeit kam der Besitz, mit dem Besitz die Macht, die wir durch Regeln und Ordnung verteidigen wollen. Wir steuern, verwalten, überwachen, ordnen und kontrollieren unseren Lebensraum, um uns darin sicher zu fühlen. Für den Menschen gibt es wohl kaum etwas Bedrohlicheres, als die potenzielle Auflösung der Strukturen seiner Lebenswelt und dass jede Ordnung zusammenbrechen und er sich dem Unvorhersehbaren ausgeliefert fühlen könnte.

Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass Unsicherheit überraschend auftauchen kann und es nicht möglich ist, auf alles vorbereitet zu sein. Daher sind sichere Räume trügerisch. Wir wiegen uns in vermeintlicher Sicherheit, wenn wir einen sicheren Rahmen um unseren Lebensraum bauen und sperren uns dadurch selbst ein. Wir können nicht auf alles vorbereitet und abgesichert sein, daher können wir auch niemals einen sicheren Raum konstituieren. Vielmehr sollten wir einen sicheren Umgang mit der Unsicherheit schaffen und der Unsicherheit mehr Raum lassen. Amor Fati ist ein Plädoyer zum Loslassen und zur gelassenen Akzeptanz des eigenen Schicksals. Amor Fati soll die Ambivalenz der Sicherheit aufzeigen und das Spannungsfeld zwischen Schutz und Gefangenschaft deutlich machen.

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