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Veronica Alessi

 

Resistere

Gentrifizierung in Behandlung – Szenografische Intervention im öffentlichen Raum

Studium: Bachelor Innenarchitektur und Szenografie
Jahr: 2023
Mentor*innen: Prof. Charlotte Tamschick, Luzia Schuler, Christof Mayer

Mail: veronicaalessi@outlook.com

Das Problem: Die fortschreitende Aufwertung von Gebäuden, Plätzen und Strassen in Zürich trägt zur Gentrifizierung bei. Folglich werden Einwohner:innen aus ihren vertrauten Wohngegenden verdrängt.

Das Ziel: Jeder Mensch hat ein Recht auf angemessenen Wohnraum. Dieser soll für alle zugänglich sein.

Die Idee: Temporäre Wohnstrukturen treten als Form des aktiven Protests auf, indem sie in ihrer Anzahl und Erscheinung die Dringlichkeit dieser Thematik in der Stadt Zürich verdeutlichen. Diese Strukturen erobern urbanen Raum zurück und bieten Bewohner:innen eine Möglichkeit, vorübergehend in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Mit diesem Instrument soll der Gentrifizierungsprozess zugleich verlangsamt und sichtbar gemacht werden.

So gehts: Bei der Konstruktion von neuen Wohngebäuden wird auf wiederverwendbare Doka-Schalungsträgern gesetzt, die zu Hochhäusern zusammengefügt werden. Die errichteten Türme befinden sich auf Parkplätzen in von Gentrifizierung betroffenen Strassen, wo sie zu einem symbolischen Akt der Parkplatzbesetzung werden. Diese Besetzung geht mit einer Verkehrsberuhigung der Strassen einher und schafft zugleich eine lebendige Atmosphäre, die Potential für eine neue Dynamik im Quartier birgt.

Die Umsetzung: Das Trägerprinzip der Wohnstruktur ist gerüstähnlich aufgebaut und steift sich durch kreuzende Diagonalen aus. Bei der Konstruktion können unerwartete Wohn- und Gemeinschaftsräume entstehen. Eine sich nach aussen öffnende Wendeltreppe ermöglicht den Zugang für alle und verbindet so Privatheit mit Öffentlichkeit. Es wird ein Ort geschaffen, der Debatten über die Entwicklung städtischer Räume provoziert und fördert. Da die Wohnstrukturen auf Stützen stehen, ist es möglich, den darunter liegenden Raum auf Strassenebene frei zu nutzen und zu bespielen und damit auch hier einen fliessenden Übergang zwischen Wohnraum und öffentlichen Raum zu ermöglichen.